Trockungstechniken

Der Bereich der Bautrocknung ist ein sehr umfangreiches Fachgebiet. Man versteht hierunter den Entzug von Feuchtigkeit bzw Wasser aus verschiedenen Baustoffen oder Baustoffgruppen in Gebäuden und Wohnungen, bei Neubauten oder Altbauten, bei Renovierungen oder nach Wasserschäden.

Neubautrocknung - spart Zeit und Geld

In einen Neubau klassischer Bauart werden mit Putz und Estrich in kurzer Zeit enorme Mengen Wasser eingebracht,

wovon das Meiste nach dem Abbinden der Baustoffe wieder abtrocknen muss. Dies bedeutet einen Stillstand im Baufortgang, denn erst ab einem gewissen Trocknungsgrad können Folgearbeiten durchgeführt werden. Insbesondere bei Estrichen kann das eine Wartezeit von 8 Wochen und mehr erzwingen.

TECHNISCHE NEUBAUTROCKNUNG

Während der Wintermonate (zu kalt) oder bei sommerlicher Schwüle (zu hohe Luftfeuchte), bei Regenperioden oder straffem Zeitplan sind Rahmenbedingungen für eine natürliche Bautrocknung nicht gegeben, es empfiehlt sich die technische Bautrocknung. Hierbei werden den jeweiligen Raumvolumen angemessene Kondenstrockner zum Einsatz gebracht, die die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit auskondensieren und als Wasser in Sammelbehälter abführen. Die abgetrocknete und angewärmte Luft wird anschließend der Raumluft zugeführt. Unterstützt werden kann die Trocknung durch individuell positionierte Ventilatoren, die die Konvektion der Raumluft fördert und die Bildung von Feuchte-Nestern unterbindet.

Mit einer technischen Neubautrocknung lässt sich bares Geld sparen:

- Die Trocknung verläuft permanent, wetterunabhängig und damit kalkulierbar
- Die Heizwärme bleibt im Haus Die Abwärme der Trocknung reduziert die Zuheizung 
- Folgearbeiten können zeitnah beauftragt, bzw vereinbarte Termine gehalten  werden
- Mietausfälle wegen verschobener Bezugstermine bleiben aus. 

FAZIT: Durch die genannten Vorteile werden die Kosten für die technische Trocknung oft mehr als amortisiert

  Wieviel Wasser ist sind in Wand und Boden? 

Pro 100qm Neubaufläche (z.B. 3 Zimmer, Küche, Bad, HWR) werden folgende Wassermengen bei der Erstellung eingebracht:

- 100 qm Estrich, 6 cm dick, Wasseranteil 20% = 1.200 Liter
- 80 m Wand, 2.5 m hoch, 2 cm Putz, Wasseranteil 40% = 1.600 Liter 

D.h. pro 100 qm Neubaufläche werden ca. 2.800 l Wasser eingebracht, die durch chemische Bindung und Verdunstung verbraucht werden müssen.

Ein Bautrockner verkürzt die Trocknungszeit durch schnellere Verdunstung von 6-10 Wochen auf 2-4 Wochen.

Baubeheizung bei Neubau / Renovierung

Zum Trocknen der Bausubstanz in einem Neubau oder auch bei Renovierungen ist Wärme unerlässlich. Kaltes Wasser verdunstet kaum, und warme Luft nimmt ungleich viel mehr Feuchtigkeit auf. Eine direkte Baubeheizung mit Gas- oder Ölbrennern verbietet sich, da bei der Verbrennung große Mengen Wasser entstehen. Bei fehlender oder nicht ausreichender klassischer Heizung kann das Gebäude oder auch einzelne Räume vorzugsweise elektrisch zubeheizt oder auch ganz beheizt werden.

Für eine optimale Baubeheizung haben wir Elektroheizgebläse in verschiedenen Größen im Angebot (inklusive auch die hierfür erforderlichen Kabelverlängerungen). Im Falle einer fehlenden Stromversorgung besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, über Entfernungen bis zu 50 Meter ab einer Quelle Kraftstrom der Stärken 16 oder 32 Ampere zentral an einen eigenen abge- sicherten Baustromverteiler heranzuführen.

Dieses Angebot besteht nur in Verbindung mit einem Trocknungsauftrag.

Das Einsatzgebiet für die Baubeheizung erstreckt sich über die Städte und Gemeinden Worms, Osthofen, Bobenheim-Roxheim, Frankenthal, Lampertheim, Ludwigshafen, Mannheim, Guntersblum, Oppenheim, Gimbsheim, Nieder-Olm, Wörrstadt, Westhofen, Monsheim, Eich, Alzey, Kirchheimbolanden und Grünstadt.

Kondensationstrocknung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädia 

Die Kondensationstrocknung ist ein Luftentfeuchtungsverfahren, das häufig im industriellen und privaten Bereich angewandt wird. Bei diesem Verfahren, das zum Beispiel im klassischen Bautrockner zum Einsatz kommt, wird Luft mit einer als für den jeweiligen Verwendungszweck zu hoch empfundenen Feuchte abgekühlt.

Es wird dabei der Effekt der Tauwasserbildung an kalten Oberflächen genutzt. Feuchte Luft wird mittels Ventilatoren im Inneren des Gerätes über Kühlrippen/-lamellen geführt, deren Temperatur unter dem Taupunkt der Luft liegen. Hierdurch bildet sich Kondenswasser, welches sich in einem separaten Behälter sammelt. Die abgekühlte und entfeuchtete Luft wird anschließend erwärmt und als Trockenluft abgegeben. Im privaten Bereich ist die häufigste Anwendung dieses Prinzips im Wäschetrockner zu finden.

Einsatzbereich

Der Einsatzbereich von Kondensationstrocknern ist abhängig von der Temperatur und Feuchte des Arbeitsbereiches:

- Temperatur: ca. 5 - 30 °Celsius 
- Feuchte: ca. 40 - 99 % relative Feuchte 

Vorteile 

keine große Gefahr für die Bausubstanz, da der austretende Luftfeuchtewert im Durchschnitt 15 % nicht unterschreitet

 - ohne großen technischen Aufwand durchführbar
- hohe Effizienz bei relativ geringem Energieverbrauch
- schonende Trocknung durch niedrigere Temperaturen
- relativ hohe Tagesleistung 
- Endfeuchte unter 10 % 
- Es mus keine feuchte Luft Abgeführt werden 

  Nachteile 

eingeschränkter Einsatzbereich (temperatur- und feuchtigkeitsabhängig)

Soweit kein (abgedichteter) Abfluss für den Ablaufschlauch vorhanden ist, müssen die Wasserbehälter ggf täglich geleert werden.

Vorhandener Schimmelbefall muss vorher entfernt (abgewaschen) werden, oder mit entsprechenden Mitteln luftdicht abgeschottet werden. Bei der Trocknung kann eine erhöhte Sporenbildung entstehen, welche durch den Kondensationstrockner bis in die letzte Ecke des Raumes verteilt würden (Emmissionsschutz).

Dämmschichttrocknung

Dämmschichten bzw Dämmstoffe sind üblicherweise alle Arten von Styropor und Styrodur, aber auch Glaswolle, Mineralwolle etc. Diese sind oft verbaut in Ständerwänden und insbesondere unter Estrichen. Alle mineralischen Baustoffe wie Massivwände, Putze und Estrich geben nach einem Wasserschaden aufgenommene Feuchtigkeit durch Verdunstung wieder ab, es kann also durch eine herkömmliche Kondenstrocknung wieder entzogen werden.

Im Gegensatz hierzu ist Feuchtigkeit, die beispielsweise durch Randfugen in die Dämmschicht unter einen schwimmenden Estrich eingedrungen ist, nicht mehr nur durch eine Kondensationstrocknung zu erreichen.

Zwei Varianten einer Dämmschichttrocknung können eingesetzt werden:

ÜBERDRUCKVERFAHREN

Hier wird über Kernlochbohrungen mittels Seitenkanalverdichter erwärmte Luft mit Überdruck in die Dämmschicht gepresst. Die auf dem Weg zu den Randfugen oder sonstigen Austrittsmöglichkeiten aufgenommene Feuchtigkeit wird anschließend mit Kondenstrocknern der Raumluft wieder entzogen. Dieser Vorgang wird solange durchgeführt, bis die Dämmschicht auf das gewünschte Maß abgetrocknet ist.

Vorteile beim Überdruckverfahren: 

- schnellere Trocknung
- geringerer Technikeinsatz und geringerer Energiekosten. 

Allerdings empfiehlt sich das Überdruckverfahren nur bei Wasserschäden mit Frisch- oder Grundwasser (kein Abwasser), bei frischen Leckagen und in unbewohnten Räumen.

UNTERDRUCKVERFAHREN

Hierbei wird auch über Kernlochbohrungen mittels Seitenkanalverdichter Luft durch die Dämmschicht gezogen.

Der Unterschied zum Überdruckverfahren:

Die abgesaugte feuchte und kontaminierte Luft wird über eine Filterkette von Wasser, Partikeln, Feinstäuben und Schimmelsporen gereinigt in die Raumluft abgegeben. Die abgetrocknete Luft kann anschließend über die Randfugen wieder in die Dämmschicht eindringen.

Die Nachteile beim Unterdruckverfahren:

- größerer technischen Aufwand
- längere Zeitdauer bis zum Trocknungsende und 
- höhere Energiekosten. 

Obligatorisch ist das Unterdruckverfahren:

- bei Wasserschäden mit kontaminiertem Wasser (Abwasser),
- bei Schäden die sich bereits über längere Zeiträume schleichend entwickelt haben, 
- in bewohnten Bereichen, 
- bei offensichtlichem Schimmelbefall, 
-in gewerblich genutzten, hygienisch sensiblen Bereichen,
      z.B:Seniorenheimen, Arztpraxen, Kindergärten etc. 

Das Einsatzgebiet für die Dämmschichttrocknung erstreckt sich über die Städte und Gemeinden Worms, Osthofen, Bobenheim-Roxheim, Frankenthal, Lampertheim, Ludwigshafen, Mannheim, Guntersblum, Oppenheim, Gimbsheim, Nieder-Olm, Wörrstadt, Westhofen, Monsheim, Eich, Alzey, Kirchheimbolanden und Grünstadt.

Infrarot-Trocknung

Häufig entstehen im Zuge schleichender Wasserschäden sehr hartnäckige Feuchtenester, die über die herkömmliche Kondenstrocknung nur mühsam abzutrocknen sind. In einem solchen Fall kann die Infrarottrocknung eingesetzt werden.

Hierbei werden mittels mobiler Heizplatten die betroffenen Stellen - meist Wandflächen - lokal erwärmt, wodurch die Mobilität des Wassers und die Verdunstung deutlich erhöht wird.

Die Infrarotheizplatten können individuell positioniert und bedarfsweise zu größeren Flächen kombiniert werden. Parallel sollte ein kleiner Kondenstrockner zu Einsatz kommen, um die ausgetriebene Feuchtigkeit umgehend aus der Raumluft auszukondensieren.

Die Infrarot-Strahlung ist für den Menschen ungefährlich - es handelt sich um Wärmestrahlung wie von Öfen oder Rotlichtlampen.

Vorteile einer Infrarot-Trocknung:

- Feuchte Wandflächen werden gründlich getrocknet
- "Saubere" Wärme, 
- Lautlos, kein Geruch, kein Sauerstoffverbrauch 
- Geringer Stromverbrauch 

Infrarot-Trocknung lässt sich mit anderen Trocknungsverfahren gut kombinieren.

Durch zusätzlichen Einsatz von Kondenstrocknern und Ventilatoren wird die Entfeuchtung beschleunigt.

Die mit der Feuchtigkeit auftretenden Mikroorganismen (Schimmel usw.) werden durch die entstehende Wärme bzw. den Feuchte-Entzug abgetötet. 

Estrichtrocknung

Die Effizienz einer technischen Estrichtrocknung mithilfe von Kondens- oder Adsorptionstrockner in Kombination mit Turbolüftern hängt ganz wesentlich von den Umgebungsbedingungen vor Ort ab.

Optimal sind eine laufende Fußbodenheizung oder konventionelle Heizung und insbesondere zwingend geschlossen bleibende Fenster und Türen. Beim Kondenstrockner wird feuchte Luft durch Kontakt mit einem Kühlelement zur Kondensation gebracht und das Kondenswasser anschließend abgeführt. Die Adsorptionstrocknung arbeitet mit einem Trockenrad, welches der Luft mittels eines Sorptionsmittels die Feuchtigkeit entzieht. Das Sorptionsmittel hat eine große Kontaktfläche, an welcher die Wassermoleküle haften bleiben.

Praxiserfahrungen der letzten Jahre zeigen leider immer wieder, dass eine Estrichtrocknung -parallel mit Arbeiten anderer Gewerke- kaum zu realisieren ist. Fenster und Türen stehen häufig offen wobei feuchte Außenluft eindringt, das zum Abtrocknen der Restfeuchte erforderliche Diffusionsgefälle kann somit nicht aufrecht erhalten werden. Auch werden die Kondenstrockner zugestellt, als Ablagefläche oder gar als Kleiderständer missbraucht. Mitunter werden die gezielt platzierten Ventilatoren für die Konvektion ungünstig umgestellt und schlimmstenfalls - die Trockner sogar ausgeschaltet.Ein Anhydrit-Estrich kann auf diesem Wege kaum auf die erforderliche niedrige Restfeuchte getrocknet werden.

Fazit: Eine ungestörte, konsequent durchgeführte technische Estrichtrocknung ist zeitlich überschaubar, finanziell kalkulier- bar und erspart im weiteren Baufortgang Terminverschiebungen, Bauschäden oder Schimmelbildung wegen zu hoher Restfeuchte.


Feuchtemessung im Estrich

Um festzustellen, welche Feuchtigkeitsmengen sich in Estrich oder anderer Bausubstanz befinden, setzen wir mehrere Messgeräte ein, die indirekt und damit zerstörungsfrei die Restfeuchte messen.

Als abschließende, direkte Restfeuchtemessung ist die CM-Messung bei Estrichen allerdings die einzig verbindliche Meßmethode. Hierbei wird eine abgewogene Probe des Estrichmaterials in einem Druckbehälter mit Carbid versetzt und über den entstehenden Überdruck die vorhandene Wassermenge direkt ermittelt. Diese Meßmethode ist aufwändig und sollte deshalb erst dann angewandt werden, wenn mit den angewandten indirekten Meßmethoden der Estrich hinreichend trocken scheint.

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